Dienstag, 6. November 2007

Inkarnation Vishnus?

Eine Missgeburt...

Ein Mädchen, das mit einem nicht entwickelten Zwilling zusammengewachsen ist und langfristig kaum überleben könnte, wird angeblich - laut Medien - von gläubigen Hindus als Reinkarnation des Hindu-Gottes Vishnu angesehen.

Vishnu und sein weibliches Gegenstück Lakshmi werden im Vishnuismus - einer monotheistischen Strömung - als das göttliche Paar, Gott und seine Energie, betrachtet. Wenn Vishnu in dieser Welt erscheint, nennt man ihn Avatara, der Herabgestiegene. Damit wird deutlich gemacht, dass Vishnu bloss seinen ewigen göttlichen Körper den physischen Augen sichtbar macht.

Eine kleine Zahl sogenannter Hindus erklärt nun dieses verkrüppelte Mädchen, das gerade operiet wird, zu einer Inkarnation Vishnus. Welche Motive hinter solchen Behauptungen stecken, muss hier nicht erörtert werden.

Doch warum westliche und auch indische Medien fast eine Milliarde Hindus zu Vollidioten abstempeln wollen, indem sie völlig undifferenziert solchen Unsinn verbreiten, ist unklar.

Der Veda, die heiligen Sanskrit-Texte der meisten Hindus, sagen jedoch unmissverständlich, dass im gegenwärtigen Zeitalter Vishnu erst wieder als Kalki, der Reiter auf einem weissen Pferd, erscheinen wird, um die dämonenhaften Regierungen und ihre Helfer zu vernichten und ein neues goldenes Zeitalter einzuleiten. Nach vedischer Zeitrechnung dauert das aber noch über 426'000 Jahre.

Eine Missgeburt, zweifellos ein armes Mädchen, Gott (Vishnu) zu nennen, ist nicht nur dumm, es ist eine Beleidigung jedes intelligenten Hindus.


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