Mittwoch, 23. November 2011

Velofahrer = Selbstmörder?

Es ist wieder früh Nacht. Ich fahre aus dem Parking des Einkaufzentrums. Es ist 17:35 Uhr, 23. Nov. 2011.
Die Ausfahrt zur Strasse liegt frei. Der von links kommende Wagen blinkt zur Einfahrt. Ich fahre in die gleiche Richtung los - gleichzeitig ein dritter Kontrollblick nach rechts. Eine schattenhafte Bewegung lässt mich voll auf die Bremsen treten.

Mein Wagen kommt halb schräg nach links gerichtet auf der gestreiften Mittellinie der Strasse zum stehen. Ein Velofahrer huscht mit seinem lichtlosen Fahrrad einem Meter vor meiner rechten Autovorderseite vorbei. - Tiefes Durchatmen.
Ich fahre los. Der Velofahrer 10 Meter vor mir. Ein Knopfdruck, um die elektrische Scheibe rechts runter zu lassen.
Auf gleicher Höhe spreche ich ihn freundlich an: "Du bist dir schon bewusst, dass du sehr gefährlich lebst?".
Ein kurzer, verständnisloser Blick trifft mich.
Immerhin, der ca. 25-30 Jahre alte Mann, trägt einen Fahrradhelm. Doch wozu, wenn ihm der Verstand fehlt um zu verstehen, dass Fahrradfahrer ohne Licht bereits in der Dämmerung vom Autofahrer nicht oder kaum wahrnehmbar sind?

Für weitere erklärende Worte reicht die Zeit nicht.
Er biegt spontan auf den Gehsteig und überquert auf dem Fussgängerstreifen die gegenüberliegende Seitenstrasse, um dort gleich weiter auf dem Gehsteig zu fahren. - Fahrradfahrer nutzen eben jede Abkürzungsmöglichkeit.

Wie schon so oft im winterlichen Abendverkehr frage ich mich: "Sind Fahrradfahrer ohne Licht vielleicht nur verkappte Selbstmörder?"