Freitag, 2. Januar 2009

Malaysias moslemische Glaubenshüter verbieten Yoga

Die obersten Glaubenshüter Malaysias haben eine Fatwa gegen die alte indisch-hinduistische Philosophie und Körperertüchtigung erlassen, ein religiöses Edikt gegen Yoga also. Der Islam, so sagen sie, biete alles für jede Lebenslage, er brauche keine fremden Hilfsmittel, die seine Lehre auch noch untergraben und verwässern könnten. "So schnell führt das eine zum anderen", heißt es im Edikt. Und so dürfen Malaysias Muslime, etwa sechzig Prozent der Bevölkerung, fortan kein Yoga mehr praktizieren.

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Die malaysische Regierung folgt in aller Regel dem Rat der Glaubenshüter. Zumindest widersetzt sie sich selten einem Gebot, das die muslimisch-malaiische Mehrheit stärker von den großen Minderheiten trennen könnte, den chinesisch- und den indischstämmigen Malaysiern, die 25 respektive 10 Prozent der Bevölkerung ausmachen.

Seit Jahren geht diese Trennung, die mit politischen Vorzugsprogrammen für die Malaien zementiert wird, einher mit einer Islamisierung der Gesellschaft. Sie steht dem Bild einer harmonisch multikulturellen und offenen Gesellschaft entgegen, wie es Malaysia gerne von sich selbst malt.

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Rechtlich bindend sind die Fatwas zwar nicht. Doch wer dagegen handelt, begeht eine Sünde. Und das ist fast so schlimm wie ein Verstoß gegen das weltliche Gesetz.

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