Donnerstag, 1. Oktober 2009

"Sonderfall" Polanski

Wie das Protokoll des Missbrauchs aufzeigt, gibt es nicht den geringsten Hinweis für einvernehmlichen Sex, wie Polanski den unwissenden Fans und "Verehrern" vorgaukelt. Gemäss Protokoll versuchte er die 13-jährige mit Alkohol und seiner Machtposition gefügig zu machen.
Es handelt sich hier ganz offensichtlich um eine der schlimmsten Formen des sexuellen Missbrauchs. Eine Form, welche auf das Opfer extreme psychische Auswirkungen hat, wie jede Kinderschutzorganisation detailliert bestätigen kann.

Doch was passiert unter den Promis, den modernen Helden?
Empörung tut sich auf!
Man kriegt den Eindruck, ihr Selbstverständnis, generiert durch ihre gesellschaftliche Stellung als Künstler oder Künstlerin, hätte sich dramatisch negativ auf ihren gesunden Menschenverstand ausgewirkt. Anstatt sich öffentlich dazu zu bekennen, dass man als Künstler kein Halbgott ist, der über dem Gesetz steht, setzen diese auf Wolke Sieben vor sich Hinträumenden eine Kampagne in Gang, mit dem einzigen Ziel, einen Kindsmissbraucher vor dem Gesetz zu schützen.
(Siehe Blick-Artikel)
Sind Stars und Künstler etwa der Meinung, der "gewöhnliche" Mensch müsse sich geehrt fühlen, wenn er von ihnen missbraucht wird?

Hey, ihr Künstler und hoffentlich nicht Möchte-Gern-Halbgötter (die über dem Gesetz stehen), wacht auf! Nehmt bitte eure Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahr! Oder wollt ihr nur - wie die Banker vorgeführt haben - die Gesellschaft ausbeuten und von ihr auf jede erdenkliche (auch ungesetzliche) Art und Weise profitieren? Wollt ihr euren Namen und Ruf wirklich dafür einsetzen, einen Kindsmissbraucher vor dem Gesetz zu schützen?


Benutzt doch bitte zuerst euren Verstand, bevor ihr in ein kollektives Heulen ausbrecht!

Nachtrag zur Sendung "Arena" (2.10.09):
Rolf Lyssy, völlig beeinflusst von der Autobiografie des Täters, argumentiert auf eine Weise, dass man am liebsten Kotzen würde. Höhepunkt seiner Pseudo-Argumente: Das 13 jährige Opfer hat den Täter verführt. "Zudem sollte bei einem Künstler die Person nicht von seiner Kunst getrennt betrachtet werden", meinte Lyssy weiter.
"Herr Lyssy und Gleichgesinnte, bitte halten sie die Klappe! Es ist nur noch erbärmlich, wie sie einen Kinderschänder zum Opfer machen wollen!"

Herr Blocher, alt-Bundesrat, hätte sich sogar der Begünstigung schuldig gemacht und den Täter vorgewarnt, wie er in seiner Ignoranz öffentlich bekundet.